Wie funktioniert eigentlich WLAN – und warum ist es manchmal so langsam?

Wie funktioniert eigentlich WLAN

Wie funktioniert eigentlich WLAN – und warum ist es manchmal so langsam?

Du sitzt gemütlich auf dem Sofa, möchtest ein Video streamen oder eine Seite laden – doch das WLAN zickt. Langsam, ruckelig oder gar kein Empfang. Aber wie genau funktioniert WLAN überhaupt? Warum klappt es manchmal reibungslos – und manchmal gar nicht?

Dieser Artikel liefert dir verständliche Antworten, technische Hintergründe und praktische Tipps rund ums WLAN. Eine Einführung für alle, die es genau wissen wollen – ganz im Sinne von frage-des-tages.de.


Was bedeutet WLAN überhaupt?

WLAN steht für Wireless Local Area Network, also ein kabelloses lokales Netzwerk.
Es verbindet Geräte – wie Smartphones, Tablets, Laptops oder Smart-TVs – drahtlos mit dem Internet oder untereinander. Der große Vorteil: kein Kabelsalat, volle Flexibilität in der Wohnung.

Hinter dem Begriff WLAN steckt ein internationaler Standard namens IEEE 802.11, der ständig weiterentwickelt wird. Bekannte Generationen sind z. B.:

Wi-Fi-GenerationStandardEinführungMax. theoretische Geschwindigkeit
Wi-Fi 4802.11n2009600 Mbit/s
Wi-Fi 5802.11ac20131.300 Mbit/s und mehr
Wi-Fi 6802.11ax20199.600 Mbit/s
Wi-Fi 6EErweiterung2020Nutzung des 6-GHz-Bands
Wi-Fi 7802.11beab 2024bis zu 46 Gbit/s (theoretisch)

So funktioniert WLAN technisch gesehen

Ein WLAN besteht im Kern aus zwei Dingen:

  1. Router oder Access Point: Er sendet ein Funksignal aus, das Datenpakete überträgt.
  2. Empfangsgerät: Ein Laptop oder Handy empfängt diese Daten und antwortet ebenfalls über Funk.

Die Kommunikation läuft über Funkfrequenzen, meist im Bereich von 2,4 GHz, 5 GHz oder bei modernen Geräten auch 6 GHz (Wi-Fi 6E und 7).

Der Ablauf:

  • Der Router ist mit dem Internet verbunden (z. B. über DSL oder Glasfaser).
  • Er sendet über seine Antennen ein Funksignal mit dem Netzwerknamen (SSID).
  • Geräte erkennen das Signal, verbinden sich – und tauschen Datenpakete aus.

Neue WLAN-Technologie: Was bringt Wi-Fi 7?

Wi-Fi 7 ist die nächste Generation des WLANs. Die wichtigsten Vorteile:

  • Extrem hohe Geschwindigkeiten: theoretisch über 40 Gbit/s – gut für 8K-Streaming, Cloud-Gaming und VR.
  • Mehrfache Verbindungen gleichzeitig: Multi-Link Operation (MLO) erlaubt parallele Verbindungen über mehrere Frequenzbänder – für mehr Stabilität.
  • Niedrige Latenz: ideal für Gaming, Remote Work, Videokonferenzen.
  • Adaptive Nutzung der Frequenzen: intelligentere Ausnutzung des Funkspektrums.

Wi-Fi 7 ist ab 2024 verfügbar – erste Router und Endgeräte unterstützen den Standard bereits.


Warum ist das WLAN manchmal so langsam?

Viele kennen es: Morgens läuft alles gut, abends kaum noch. Die Gründe sind vielfältig:

1. Störungen durch andere Geräte

Geräte wie Mikrowellen, Bluetooth-Boxen oder Babyphones funken auf ähnlichen Frequenzen.

Tipp: Nutze das 5- oder 6-GHz-Band, wenn dein Router es erlaubt.

2. Überlastete Nachbarschaft

In Mehrfamilienhäusern funken viele Router gleichzeitig – das überlastet die Kanäle.

Tipp: Freien Kanal im Router-Menü wählen oder Mesh-WLAN nutzen.

3. Wände, Decken und Möbel

Dicke Wände und Metall schirmen WLAN ab. Je mehr Hindernisse, desto schlechter das Signal.

Tipp: Router möglichst zentral platzieren, ggf. Repeater einsetzen.

4. Veraltete Geräte

Ein altes Handy mit Wi-Fi 4 kann das Tempo für alle bremsen – besonders bei älteren Routern.

Tipp: Moderne Hardware verwenden – idealerweise mit Wi-Fi 6 oder Wi-Fi 7.

5. Zu viele Nutzer gleichzeitig

Wenn 20 Geräte gleichzeitig Netflix, Spotify und Zoom nutzen, kommt auch ein schneller Router ins Schwitzen.

Tipp: Bandbreiten-Verwaltung im Router aktivieren oder Prioritäten setzen.


Definition: Bandbreite und Geschwindigkeit

  • Bandbreite = maximale Datenmenge, die übertragen werden kann (z. B. 100 Mbit/s).
  • Geschwindigkeit = was tatsächlich bei deinem Gerät ankommt – beeinflusst durch Störungen, Entfernung und viele Geräte.

Fun Fact: WLAN stammt aus der Raumfahrt

Die WLAN-Technik basiert zum Teil auf Entwicklungen, die ursprünglich für den Einsatz in NASA-Radarsystemen gedacht waren – und später für die zivile Nutzung weiterentwickelt wurden.


Tipps für ein schnelleres WLAN

ProblemLösung
Schwaches SignalRouter zentral aufstellen, Repeater oder Mesh
ÜberlastungKanal wechseln, 5/6-GHz-Band nutzen
Alte TechnikGeräte mit Wi-Fi 6 oder 7 einsetzen
Viele GeräteBandbreite priorisieren, Quality of Service (QoS)
Unsicheres WLANWPA3 nutzen, Passwort ändern, Gäste-WLAN aktivieren

Sicherheit: WPA3 und mehr

  • WPA3 ist der neueste Sicherheitsstandard – deutlich sicherer als WPA2.
  • Vermeide offene WLAN-Netzwerke ohne Passwort.
  • Nutze sichere Router-Einstellungen (keine Standard-Logins!).

Vergleich: WLAN vs. andere Verbindungsmethoden

TechnikVorteilNachteil
LAN-KabelSehr stabil und schnellKeine Mobilität
WLAN (2,4 GHz)Große ReichweiteAnfällig für Störungen
WLAN (5 GHz)Schneller, weniger StörungenKürzere Reichweite
WLAN (6 GHz)Sehr schnell, kaum StörungenNoch wenig verbreitet
WLAN (Wi-Fi 7)Extrem schnell & smartNeue Hardware nötig
PowerlineNutzt Stromnetz für DatenAbhängig von Leitungsqualität

Fazit

WLAN ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken – aber komplexer, als viele denken. Es gibt viele Gründe, warum es langsam ist. Mit ein paar Tricks und einem Blick auf aktuelle Technik wie Wi-Fi 6 oder Wi-Fi 7 kannst du dein Heimnetzwerk deutlich verbessern.

Ob Routerplatzierung, Kanalwahl oder moderne Endgeräte – du hast mehr Einfluss auf dein WLAN, als du denkst.

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