Wie entstehen Polarlichter? – Die faszinierende Entstehung von Polarlichtern einfach erklärt

Wie entstehen Polarlichter? – Die faszinierende Entstehung von Polarlichtern einfach erklärt
Magische Lichter am Himmel: Ein Blick hinter das Phänomen
Polarlichter gehören zu den beeindruckendsten Naturerscheinungen der Erde. Sie tanzen in grün, violett oder sogar rot über den Nachthimmel und ziehen Zuschauer weltweit in ihren Bann. Doch was steckt hinter diesem mystischen Schauspiel? In diesem Artikel erfährst du alles über die Entstehung von Polarlichtern, welche Rolle die Sonne dabei spielt und warum sie vor allem in Nord- und Südpolnähe zu sehen sind.
Was sind Polarlichter überhaupt?
Polarlichter – auch als Aurora borealis (Nordhalbkugel) und Aurora australis (Südhalbkugel) bekannt – sind Leuchterscheinungen am Himmel, die hauptsächlich in hohen Breitengraden auftreten. Sie entstehen in großer Höhe, rund 80 bis 600 Kilometer über der Erdoberfläche, und wirken oft wie ein Vorhang aus Licht, der sich bewegt und flimmert.
Dabei handelt es sich nicht um Reflexionen oder Brechungen, wie etwa bei Regenbögen, sondern um elektromagnetische Prozesse, bei denen Energie in Form von Licht abgegeben wird. Die Polarlichter sind ein direktes Ergebnis der Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwind und dem Magnetfeld der Erde.
Die Entstehung von Polarlichtern Schritt für Schritt
Die Entstehung von Polarlichtern ist ein Zusammenspiel aus Sonnenaktivität, Magnetfeldern und Teilchenphysik:
1. Sonnenwind – der Ursprung des Phänomens
Die Sonne sendet ständig einen Strom geladener Teilchen in alle Richtungen aus – den sogenannten Sonnenwind. Dieser besteht hauptsächlich aus Elektronen und Protonen, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 800 Kilometern pro Sekunde durchs All fliegen.
2. Kollision mit dem Magnetfeld der Erde
Wenn diese Teilchen auf die Erde treffen, stoßen sie auf das Magnetfeld, das unseren Planeten umgibt. Dieses Magnetfeld schützt uns vor gefährlicher Sonnenstrahlung. Es leitet jedoch einen Teil der Sonnenwind-Teilchen entlang der magnetischen Feldlinien in Richtung der Polarregionen.
3. Eindringen in die Magnetosphäre
Die Magnetosphäre ist ein Raum, der die Erde vor geladenen Teilchen schützt – ähnlich wie ein Schild. An den Polen jedoch, wo die Feldlinien enger zusammenlaufen, können Teilchen tiefer in die Atmosphäre vordringen. Hier beginnt die eigentliche Entstehung von Polarlichtern.
4. Reibung und Anregung von Molekülen
Die eindringenden Teilchen stoßen in der oberen Atmosphäre mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen zusammen. Diese Atome nehmen Energie auf und gelangen in einen angeregten Zustand. Beim Rückfall in ihren ursprünglichen Zustand geben sie Licht ab – das sichtbare Polarlicht.
Farben der Polarlichter – was steckt dahinter?
Die Farbe der Polarlichter hängt von den beteiligten Gasen und der Höhe ab, in der die Kollisionen stattfinden:
Farbe | Verursachendes Gas | Höhe | Erklärung |
---|---|---|---|
Grün | Sauerstoff | ca. 100–250 km | Häufigste Farbe, bei mittleren Höhen |
Rot | Sauerstoff | über 250 km | Selten, entsteht bei hoher Sonnenaktivität |
Blau/Violett | Stickstoff | unter 100 km | Weniger sichtbar, oft am Rand der Lichter |
Manchmal sind auch Mischfarben zu sehen – abhängig davon, welche Teilchen auf welche Atome treffen und in welcher Intensität.
Wo und wann sieht man Polarlichter?
Regionen mit hoher Sichtwahrscheinlichkeit:
- Nordeuropa: Norwegen (Tromsø), Finnland, Schweden
- Island: Besonders populär bei Polarlicht-Fotografen
- Kanada und Alaska: Klare Nächte und geringe Lichtverschmutzung
- Antarktis: Für Aurora australis – allerdings schwer zugänglich
Beste Reisezeit:
Monat | Sichtchancen | Bemerkung |
---|---|---|
September–März | Hoch | Längere Nächte auf der Nordhalbkugel |
Juni–August | Hoch (Südhalbkugel) | Besonders in der Antarktis relevant |
Tipp: Der Zeitraum um die Tagundnachtgleichen (März & September) gilt als besonders aktiv.
Warum sind Polarlichter nicht überall sichtbar?
Die Entstehung von Polarlichtern ist zwar global möglich, doch die meisten Teilchen gelangen nur in die hohen Breitengrade. In Mitteleuropa – etwa in Deutschland – sind Polarlichter selten und meist nur bei starker Sonnenaktivität und klarem Himmel zu sehen.
Die Sicht wird zudem durch Lichtverschmutzung und Bewölkung stark beeinträchtigt. Je dunkler und klarer der Himmel, desto höher die Chance auf ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Aktuelle Polarlicht-Vorhersage: So bleibst du informiert
Wer Polarlichter live sehen will, sollte auf aktuelle Sonnenaktivität achten. Dabei helfen:
- Aurora Forecast (NOAA)
- Aurora Service Europe
- Apps wie My Aurora Forecast oder Aurora Alerts
Diese Dienste zeigen die Wahrscheinlichkeit für Entstehung von Polarlichtern in deiner Region und geben dir frühzeitig Bescheid.
Fun Fact
Im März 2024 konnten Polarlichter in Deutschland bis nach Bayern beobachtet werden – ein seltenes Ereignis, ausgelöst durch einen starken koronalen Massenauswurf der Sonne. Dabei wurden auch seltene Farben wie Lila und sogar Gelb gemeldet.
Mehr Wissen?
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Fazit: Die Entstehung von Polarlichtern ist ein himmlisches Zusammenspiel
Die Entstehung von Polarlichtern zeigt, wie faszinierend und kraftvoll die Verbindung zwischen Sonne und Erde ist. Was auf den ersten Blick wie Magie wirkt, ist ein physikalisches Naturwunder, das uns die Schönheit und Dynamik unseres Planeten bewusst macht. Wer das Glück hat, Polarlichter live zu erleben, versteht: Der Himmel hat mehr zu bieten, als wir auf den ersten Blick sehen.